Katja Iken schreibt in Spiegel-Online über „verrückte Promi-Residenzen“ und hat sich natürlich auch Ludwig II. vorgenommen; sie schreibt:
Der spinnerte König Ludwig II. von Bayern war darin ein Meister. Um nur ja von aller Welt abgeschirmt zu sein beim Dinieren im rotsamtenen Speisezimmer, machte er das Märchen vom „Tischlein deck dich“ wahr. In seinem Schloss Linderhof im Graswangtal bei Oberammergau befahl er den Einbau eines komplizierten Aufzuges – zwischen dem Essraum und der darunter liegenden Küche. Per Kurbel ließ sich die Tafel mit dem opulenten Festschmaus direkt vor seine Nase zaubern. Der Mann ließ aber nicht nur beim Speisen Märchen Materie werden. Mit Neuschwanstein ließ er eine gotische Gralsritterburg entstehen, und in Herrenchiemsee errichtete er seine Interpretation von Versailles. Im Schloss Linderhof befindet sich außerdem die Richard Wagner geweihte Venusgrotte. Diese protzte nicht nur mit künstlichem Wasserfall, muschelförmigem Boot, Regenbogen-Projektor und Wellenmaschine. Sie hatte sogar eine eigene Heizung.