„Mein Ludwig 2 Theater und seine Figuren“ wurde im Oktober 2010 nach Ankündigung der Wiederaufnahme des Musicals „Ludwig²“ von Lukas Gerber (damals 12 Jahre alt) aus dem Saarland gegründet. Die Idee dafür entstand bereits 2005 nach dem ersten Besuch des Ludwig² Musicals in Füssen.
Nach über 7 Jahren intensiver Arbeit an diesem Projekt ist nun eine fertige Ludwig² Inszenierung im Miniaturformat entstanden.
Über 86 Figuren wurden handbemalt und jedes einzelne Bühnenbild wurde originalgetreu nachempfunden. In den letzten Monaten wurde an besonderen Details gearbeitet, so entstanden die sehr aufwendigen Regenbogenapparate und in Zusammenarbeit mit der Dirndlstubn Hippold aus Nesselwang wurden alle Vorhänge erneuert, darunter auch der bekannte rote Vorhang, welcher in Ludwigs Verzweiflung heruntergerissen wird. Jede Szene wurde abgerundet. Anschließend wurde die Theater- und Lichttechnik erneut erweitert bevor zuletzt täglich technische Proben stattfanden. Trotz anfänglich technischen Schwierigkeiten konnten ab Oktober die Szenen fotografisch festgehalten werden und es konnte auch eine Videoaufzeichnung beginnen. Die Videoaufzeichnung war sehr zeitintensiv.
Im kommenden Jahr werden nun auf der offiziellen Facebook-Seite einige Szenenausschnitte aus der Videoaufzeichnung veröffentlicht.
Ich möchte mich bei allen bedanken, die mein Theater die letzten Jahre unterstützt und begleitet haben und ich würde mich auch über neue Likes freuen.
Ein besonderer Dank geht an das gesamte Team von Ludwig² und das Festspielhaus in Füssen.
Obwohl auf den umliegenden Bergen noch Schnee liegt und man den wechselhaften warmen Lüftchen noch nicht recht trauen kann, ist es wieder soweit: Wie die Bayerische Schlösserverwaltung mitteilt, startet die auf 1000 Metern Höhe liegende Schlossanlage Linderhof in die Sommersaison. So gelten ab sofort die Sommeröffnungszeiten: Das Schloss Linderhof ist nun täglich von 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, die Ausstellung „Vom Lynder-Hof zum Schloss“ im Königshäuschen von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr zu besichtigen.
Pünktlich zum Saisonstart gibt es auch eine neue Attraktion: Führungen durch Hundinghütte und Gurnemanzklause. Während der ca. halbstündigen Erläuterung in den nach historischen Vorbildern rekonstruierten Staffagebauten erfährt man Wissenswertes über die wechselvolle Vergangenheit der Originalbauten. Welche Geschichte und Geschichten erlebten diese vor der Öffentlichkeit verborgenen Orte, die König Ludwig II. in einem Brief an Richard Wagner lobte als „dort ist es gut sein und der Genuss des Versenkens […] ist ein erhöhter“? Wie wurden die Orte der Oper „Die Walküre“ und des Bühnenweihfestspiels „Parsifal“ von Richard Wagner dramatisch in Szene gesetzt? Dieses und mehr erfahren die Besucher ab dem 15. Apriltäglich um 11:30 Uhr; 12:30 Uhr; 14:30 Uhr; 15:30 Uhr; 16:30 Uhr und 17:30 Uhr. Treffpunkt istan der Gurnemanzklause. Zur Teilnahme an den Führungen sind alle Inhaber der Gesamtkarte und der Parkbauten-Karte berechtigt.
Der Weg zur Hundinghütte und zur Gurnemanzklause führt durch den erst langsam erwachenden Park. Ab Samstag, den 15. April 2017 sind die Parkbauten wieder geöffnet und die Brunnen in Betrieb. Bevor die prachtvollen Blumenrabatten sommerliches Flair verbreiten, müssen insbesondere die Nachttemperaturen noch erheblich steigen. In Deutschlands höchstgelegenem Schlosspark wird erst nach den Eisheiligen ausgepflanzt. Auf nicht allzu sommerliche Temperaturen sollten sich daher auch die Gäste einstellen: „Man weiß ja nie, was noch runter kommt -– daher raten wir jedem Besucher, der im April zu uns reisen will, mit winterlichen Straßen- und Wegeverhältnisse zu rechnen“ erläutert Sigrid Stache, die Leiterin der Schloss- und Gartenverwaltung Linderhof. Wer das Auto lieber stehen lässt, kann ab dem 7. April 2017 an Freitagen, Samstagen, Sonntagen und Feiertagen eine Fernbuslinie ab München nutzen. Nähere Infos unter www.flixbus.de.
Die Sommersaison endet in Linderhof am 15. Oktober 2017. Die Venusgrotte bleibt in den nächsten Jahren wegen Restaurierungsarbeiten geschlossen.
Die Bayerische Schlösserverwaltung bereist die Regionen Bayerns mit einer großen Wanderausstellung über Bayerns beliebtes Wappentier, die in den Schlössern und Burgen jeweils für etwa sechs Wochen Station machen wird.
Noch bis zum 26. Juni 2016 ist die Ausstellung im Neuen Schloss Herrenchiemsee (täglich von 9-18 Uhr) zu besichtigen.
Die Ausstellung ist im Eintrittspreis des Neuen Schlosses Herrenchiemsee enthalten, kann jedoch zum Preis von2,- Euro auch separat besichtigt werden. Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren erhalten freien Eintritt.
Begleitend zur Wanderausstellung ist eine
Publikation mit dem Titel »Löwen aus Bayerns Schlössern und Burgen«
Michael Fuchs (Hrsg.): „Gersters Studie.“ Dr. med. Franz Carl: Der Charakter Ludwig´s II. von Bayern.
„Eine psychologisch -psychiatrische Studie“ Bd. 2 der Reihe Ludwigiana.
Berlin 2014.
Mit zahlreichen Abb.
198 Seiten – 15 EUR
1884, zwei Jahre bevor der Psychiater Dr. Bernhard von Gudden sein bis heute umstrittenes psychiatrischen Gutachten über König Ludwig II. verfasste, das zu dessen Entmündigung führte, bescheinigte ein anderer Arzt, Dr. Franz Carl Gerster, dem König eine geistige Erkrankung. Dr. Gudden war also nicht der erste und einzige Arzt, der bei Ludwig II. die Diagnose „Geisteskrankheit“ stellte.
Am 5. Februar 1884 erhielt der 31-jährige Zahnarzt Dr. Franz Carl Gerster, eine 4 ½ stündige Audienz bei Ludwig II., der eine dringende Zahnbehandlung wünschte. Der König, der sich üblicherweise gegen zahnärztliche Konsultationen sträubte, schien zu Dr. Gerster Vertrauen gefasst zu haben, vielleicht deshalb, weil er diesem jungen Mediziner in Paris und London ein Studium der Zahnheilkunde finanziert hatte. In Paris studierte Gerster, da er sich außerdem für Nervenheilkunde interessierte, kurzzeitig auch bei dem Nervenpathologen Dr. Jean-Martin Charcot und dem Neurologen Benjamin Ball.
Bald nach seiner Rückkehr wurde er 1884 zur nächtlichen Audienz beim König beordert, ein Ereignis, das ihn sehr erschütterte. Sofort nach seiner Rückkunft in München berichtete er deshalb dem Kabinettsekretär v. Ziegler und anderen hohen Beamten, auch Landtagsabgeordneten, von seinen Eindrücken bei der nächtlichen Konsultation des Königs und äußerte „mit aller Bestimmtheit, der König sei geisteskrank. Bayerische Psychiater würden sicher diese Ansicht teilen und man möge mit der Aufklärung aller maßgebenden Instanzen und Faktoren nicht warten, bis es zu spät sei. Von allen Seiten wurde mein Urteil“, so Gerster, „abgelehnt: Der König sei ein Sonderling, der nur die Bauwut habe wie sein Großvater Ludwig I., seine Phantasie sei hochfliegend, aber seine Intelligenz unversehrt. Verdacht auf ernst fortschreitende Geisteskrankheit werde das ganze Land als Hochverrat auslegen und brandmarken.“
Darauf zog sich Gerster zurück. Wäre es nach ihm gegangen, hätte man den König also bereits 1884 möglichst umgehend einer ärztlichen Behandlung zuführen müssen. Gerster schrieb seine Ansichten jedoch auf, so dass er sie unmittelbar nach dem Tod Ludwigs II. noch 1886 veröffentlichen konnten. Er tat dies unter dem Pseudonym „Dr. med. Franz Carl“ und dem Titel: „Der Charakter Ludwig´s II. von Bayern. Eine psychologisch-psychiatrische Studie auf Grund authentischer Mittheilungen und eigener Beobachtung“. Seine Schrift erschien in nur geringer Auflage im Leipziger Verlag von L. Staackmann. Erst später wurde bekannt, dass sich hinter dem Pseudonym „Franz Carl“ Dr. Gerster verbarg.
Seine Studie ist aus mehreren Gründen höchst bemerkenswert. Im Gegensatz zu Dr. Gudden konsultierte und beobachtete er den König bereits 1884. Seine Veröffentlichung stützt sich nicht auf die Aussagen von Hofbediensteten, sondern „theils auf die authentischen öffentlichen Mittheilungen über den König, theils auf solche privater Natur, sowie auf die Erinnerung an eine mehrstündige Audienz beim König“. Außerdem verfasste er die Studie aus eigenem Antrieb, ohne von irgendjemandem – also weder von Johann von Lutz oder Prinz Luitpold – dazu aufgefordert worden zu sein. Auch wenn seine Studie kein psychiatrisches Gutachten darstellt – er war ja kein Psychiater, sondern Zahnarzt – verdient sie wegen des bemerkenswerten psychologischen Urteils Aufmerksamkeit. Gerster hatte den Pariser Nervenpathologen Dr. Jean-Martin Charcot und den Neurologen Benjamin Ball gehört, außerdem, wie er betont, Richard Freiherr von Krafft-Ebings „Lehrbuch der Gerichtlichen Psychopathologie“ studiert. So gesehen war er also nicht „nur“ Zahnarzt, sondern auf Grund seiner differenzierten Studien gleichsam ein „Universalgelehrter“.
Es ist höchst verdienstvoll, dass der Berliner Ludwig II.-Kenner und -Forscher Michael Fuchs in seiner Buchreihe „Ludwigiana“ Gersters sonst kaum noch erhältliche psychologisch-psychiatrische Studie über den Charakter Ludwigs II. neu ediert und transkribiert hat. Eine ausführliche Biographie Gersters bietet detaillierten Einblick in dessen beruflichen Werdegang. Auszüge aus Gersters Tagebuch über die nächtliche Audienz bei Ludwig II. lassen die Person des bayerischen Königs lebendig werden und stellen ein wichtiges Dokument dar. Hilfreich sind auch die umfangreichen Anmerkungen, die das Verständnis des Textes erleichtern sowie das ausführliche Literatur- und Stichwortverzeichnis. Für einen jeden, der sich mit der psychisch-geistigen Situation Ludwigs II. gegen Ende seines Lebens ernsthaft befassen will, ist dieses von Michael Fuchs sorgfältig herausgegebene Dokument unverzichtbar.
Zu beziehen ist das empfehlenswerte Buch über den Herausgeber:
Michael Fuchs, Postfach 840411, D-12534 Berlin – gerstersstudie@michaelfuchs.de
König-Ludwig-Weg
Christel Blankenstein
Berg und Tal Verlag, München 2015
ISBN 978-3-939499-42-8
128 Seiten mit Übersichtskarte und sieben Routenkarten, 14,90 EUR
Der offizielle König-Ludwig-Weg wurde 1977 als Fernwanderweg angelegt. Er beginnt in Berg am Starnberger See und endet in Füssen. Mit einer Gesamtlänge von ca. 120 Kilometern ist der Weg in fünf bis acht Tagen zu bewältigen. Im Sommer 2014 wurde der Weg überarbeitet und im Verlauf etwas geändert. Der Weg ist mit einem „K mit Krönchen“ gekennzeichnet und die über 20 Attraktionen sind vor Ort mit einem QR-Code ausgestattet; dazu gibt es eine iPhone-App.
Die „Reise- und Freizeitjournalistin“ Christel Blankenstein ist den Weg gewandert und hat dabei das kleine Taschenbuch „König-Ludwig-Weg“ liebevoll zusammengestellt; sämtliche Fotos stammen von ihr.
Die fünf Etappen (mit zwei Alternativ-Etappen) beginnen jeweils mit einigen allgemeinen Informationen und schildern dann den eigentlichen Wegverlauf mit den „Infos“. In den Vorab-Informationen finden sich wichtige Hinweise, wie z. B. die Verkehrsanbindung, Streckenlänge, Charakter der Strecke, Einkehrmöglichkeiten, Öffnungszeiten der auf dem Weg befindlichen Objekte, Informationen zum Baden, zur Schifffahrt, Informationsmöglichkeiten (mit Kontaktdaten). Der eigentliche Wegverlauf ist mit einer Detailkarte ergänzt.
Die „Info“-Texte sind betont sachlich, fast lexikalisch, formuliert. Die einführende Biografie König Ludwig II. von Bayern ist sehr objektiv geschildert – so werden z. B. die verschiedenen Versionen der Todesursache benannt. Die Fremdbestimmtheit des Königs wird hervorgehoben (Kriege und Bündnisse). Sein Hang zu technischen Neuerungen und der Offenheit zum „Fortschritt“ wird der Verspieltheit und Romantik seiner Bauten gegenübergestellt.
Die Richard-Wagner-Festspiele in Bayreuth (Seite 15) rief allerdings nicht Ludwig ins Leben (die Idee hatte Wagner schon selbst) und der geplante „Chinesische Sommerpalast“ (Seite 17) wurde nicht nach dem „Pekinger Winterpalast“ entworfen, sondern nach dem Sommerpalast Yuen Ming Yuen.
In erster Linie handelt es sich aber um einen „Wanderführer“ und da kann man über kleinere Fehler hinwegsehen; so ist der korrekte Titel von Wagners Opernzyklus „Der Ring DES Nibelungen“ und der Schlossherr von Possenhofen, Maximilian, war Herzog IN Bayern, einer Nebenlinie der Wittelsbacher (beides Seite 24).
Die Informationen in den einzelnen Etappen sind sehr umfangreich und hilfreich; es gibt zum Beispiel Objekte, in denen keine Besichtigung möglich ist. Der Hinweis ist sehr wichtig, damit man nicht vor verschlossenen Türen steht und die Zeit entsprechend anders nutzt. Da die einzelnen Etappen zum Teil recht lang sind, bietet die Autorin auch hin und wieder den Tipp: „wer noch fit ist“ kann weiter wandern – alle anderen nehmen den Bus.
Innerhalb der Etappen hätte man durchaus noch mehr Bezug zum Namensgeber „König Ludwig“ nehmen können. Das Kapitel über Steingaden (Etappe 4a: Seite 84-91) beispielsweise hätte die Gelegenheit geboten, den dort geborenen Alfred Eckbrecht von Dürckheim-Montmartin, Flügeladjutant und letzter Vertrauter des Königs und seinen dortigen Familiensitz sowie die Grabkapelle zu erwähnen.
Auch das auf dem Titelbild verwendete und in der Nähe des Zielortes Füssen gelegene Schloss Neuschwanstein hätte einige weitere Informationen verdient.
Die in den einzelnen Kapiteln angegebenen Informationsmöglichkeiten werden im „Serviceteil“ noch ergänzt. Dazu gibt es weitere Kartentipps („Kompass„) – wünschenswert wären hier noch Tipps zum Weiterlesen, wie Internet-Links oder Literaturhinweise, gewesen.
Insgesamt ein sehr schönes, kompaktes Büchlein, das sowohl zur Reise- und Wander-Vorbereitung dient, als auch praktisch für unterwegs, während der Tour(en) ist.
Schloss Linderhof feiert mit einer exotischen „König-Ludwig-Nacht“ am 25. August den 170. Geburtstag des Königs
Kartenreservierungen für Sonderführungen und Konzert sind seit Samstag (1.8.) möglich
Exotisches im Graswangtal gibt es bei der diesjährigen „König-Ludwig-Nacht“ zu entdecken. Schloss Linderhof feiert am 25. August mit einem Festabend unter dem Motto „Orient in Linderhof“ den Geburtstag König Ludwigs II. von Bayern.
1500 Kerzen und Feuerschalen mit Weihrauch beleuchten die Gartenanlagen effektvoll
Die Festlichkeiten starten um 14.30 Uhr im Maurischen Kiosk mit Märchen aus 1001 Nacht für Kinder. Das Abendprogramm lädt ab 20.00 Uhr zu einem halbstündigen Konzert sowie zu Themenführungen durch den Schlosspark. Die Gartenanlage um das Schloss erstrahlt dank rund 1500 Kerzen in besonderem Licht. Feuerschalen mit Weihrauch lassen orientalische Düfte durch den Park ziehen.
Ab 21.20 Uhr beginnen die beliebten Nachtführungen mit musikalischer Untermalung im Schloss. Szenenische Lesungen am Marokkanischen Haus bringen den Besuchern die Orientbegeisterung in der Zeit Ludwigs II. nahe. Im Maurischen Kiosk entführen spannende Berichte von verwegenen Touristen, die vor 150 Jahren den Orient wirklich bereisten, die Besucher in längst vergangene Zeiten. Der Stummfilm „Sumurun“ aus dem Jahre 1920 bietet laut Lexikon des internationalen Films „… eine filmische Reise in ein Universum der Gefühle und Leidenschaften“. Die Vorführung findet im Musikpavillon statt.
Kostenlose Reservierungen für die Schlossführungen sind ab Samstag (1. August) unter Tel. (0 88 22) 92 03-21, Fax (0 88 22) 92 03-11 und sgvlinderhof@bsv.bayern.de möglich. Der Eintritt ins Schloss beträgt 11,50 Euro. Alle übrigen Programmpunkte sind kostenlos. (www.linderhof.de)
Königlich speisen im Schlosshotel beim „Menu en bleu royal“
Im Schlosshotel Linderhof kann man um 17.30 Uhr die „König-Ludwig-Nacht“ auch bei einem exklusiven Abendessen genießen. Tischreservierungen für das „Menu en bleu royal“ unter Tel. (08822) 7 90, Fax (08822) 43 47 und unter info@schlosshotel-linderhof.com.
„Dem Himmel nah“ – Bergmesse am Königshaus am Schachen
Die Bergmesse anlässlich der 170. Wiederkehr des Geburtstages des beliebten bayerischen Monarchen am 25. August ist ein Besuch, den man sicher nicht so schnell vergisst. Nach einem rund zehn Kilometer langen Aufstieg zu Fuß vom Elmauer Wanderparkplatz zum Königshaus können die Bergsteiger einen Gottesdienst in 1800 Metern Höhe vor grandiosem Bergpanorama erleben.
Die katholische Messfeier wird traditionsgemäß vom Pfarrer der Partenkirchener Pfarrei Maria Himmelfahrt zelebriert und beginnt um 11.00 Uhr. Einheimische Musikanten spielen dazu alpenländische Weisen.
Der auf 1866 Metern im Wettersteingebirge gelegene Zufluchtsort König Ludwigs II. ist nur zu Fuß erreichbar. Die Gehzeit beträgt je nach gewähltem Weg drei bis vier Stunden. Eine Mountainbike-Route startet von Klais bei Garmisch-Partenkirchen aus und führt Richtung Wettersteinalm zum Königsweg. Bitte achten Sie auf geeignetes Schuhwerk und Kleidung, denn die Bergmesse findet bei jeder Witterung statt.
Laut Auskunft der Bayerischen Staatsforsten, Forstbetrieb Oberammergau werden keine Sonder-Fahrgenehmigungen für die Schachenstraße erteilt. Familie Leitenbauer, die Pächter des Schachenhauses, informiert gerne über freie Plätze zum Übernachten in der Berggaststätte unter (0172) 876 88 68 und www.schachenhaus.de.
Im Anschluss an die Messe können Sie das Schachenhaus besuchen. Täglich finden um 11 Uhr, 13 Uhr, 14 Uhr und um 15 Uhr Führungen statt, bei reger Nachfrage werden weitere Touren angeboten. Der Eintritt kostet 4,50 Euro (ermäßigt 3,50 Euro).
Pressemitteilung 27. Juli 2015
Bayerische Schlösserverwaltung
Jedes Jahr erscheint eine aktualisierte Besucherinformation (zweisprachig: deutsch/englisch) von der Bayerischen Schlösserverwaltung mit den wichtigsten Informationen zu den Staatlichen Schlössern und Gärten in Bayern.
Jeder Sehenswürdigkeit ist (mindestens) eine Seite gewidmet: Ein Foto mit einer kurzen Erläuterung wird flankiert mit einer farblich abgesetzten Info-Spalte.
Darin findet man „Information“, also Anschrift und Kontaktmöglichkeiten (Telefon, Telefax, Mail) und – falls vorhanden – die Internet-Adresse. Dazu werden die Öffnungszeiten, die jahreszeitlich variieren können, und Daten zu Führungen angegeben. Auch Preise und Informationen für behinderte Besucher sind nicht ganz unwichtig, ebenso wie meist vorhandene Museumsläden und Cafés. Parkplätze und vor allem die Möglichkeiten der Anreise mit dem öffentlichen Nahverkehr werden angegeben.
Das Heft wird mit einer ausklappbaren Übersichtskarte und einer alphabetischen Objektliste abgerundet.
Wer also die ganzen Angebote der 45 Burgen, Schlösser und Residenzen und 25 historischen Gärten genießen möchte, sollte sich das schmale Heftchen für 1 Euro zulegen und wird an einer günstigen Jahreskarte (45 Euro) nicht vorbeikommen. Es lohnt sich!
Die Broschüre gibt es in den Shops, kann aber auch direkt bestellt werden.
Nicht ganz zufällig ist auf dem Titelbild der Broschüre ein „schildhaltender Löwe“ vor der Residenz in München abgebildet.
2015 steht nämlich ganz im Zeichen des bayerischen Löwen – diesem widmet sich eine Wanderausstellung, die den Löwen aus und in verschiedenen Perspektiven zeigt.
Dabei handelt es sich nicht speziell um einen Ausstellungskatalog, sondern eher eine Ergänzung zur Ausstellung mit zahlreichen Informationen zu den Objekten, die natürlich auch vorgestellt werden. Darüber hinaus ist es eine exzellente Präsentation der verschiedenen Orte, an denen eben jener Löwe dargestellt wird.
Obwohl es im Europa des Mittelalters keine (frei lebenden) Löwen gab, wurden sie aber in den antiken Mythologien schon erwähnt. Auch in Dichtung und Fabeln (wie z. B. der Bibel) kommt der Löwe ebenso wie als Beinamen (z. B. Richard Löwenherz) vor.
Als Wappen und Symbol taucht der Löwe etwa Anfang des 12. Jahrhunderts auf und steht für Vornehmheit, Tapferkeit, Ritterlichkeit, Kraft, Stärke, Mut und natürlich Macht.
Warum ist der Löwe aber nun Bayerns Wappentier?
Dr. Markus Söder, MdL, Bayerischer Staatsminister der Finanzen, für Landesentwicklung und Heimat, schreibt dazu im Vorwort:
Der Löwe als heraldisches Symbol ist kurzpfälzischen Ursprungs und stand darüber hinaus jahrhundetelang für Altbayern. (…) Unter anderem steht er auch für das Land Bayern, dessen Symboltier er besonders im 19. Jahrhundert wurde. Damit bildete er eine Alternative zum preußischen Adler.
Zu den Exponaten und deren Auswahl schreibt Dr. Söder:
Für die Wanderausstellung werden Löwen aus den verschiedenen bayerischen Regionen, unterschiedlichen Zeiten und aus unterschiedlichen Materialien zusammengeführt. Die ausgewählten Exponate stellen eine „Menagerie bayerischer Löwen“ dar und erzählen unterschiedliche Geschichten zu ihrer Herkunft, Bedeutung und Funktion.
In fünf Kapiteln geht das Autorenkollektiv der Museumsabteilung der Bayerischen Schlösserverwaltung, München, auf die Fährte des bayerischen Löwen:
Der Löwe als Hüter des Hauses (Einführung)
1. Im Zeichen des Löwen – Der Löwe als bayerisches Wappentier
Darunter: Die Entwicklung des bayerischen Wappens
2. Der bayerische Herkules – Phantastischer Ahnherr und Herrscherideal
3. König der Tiere – Tier der Könige
4. Das Tier an ihrer Seite – Bavaria und der bayerische Löwe
5. Löwen allerorten – Schlösser-Interieurs
Literatur und weitere Informationen (Anhang)
Wenn auch König Ludwig II. von Bayern ein bisweilen gespaltenes Verhältnis zu Bayern hatte, so war es doch seine Heimat und selbstverständlich taucht der bayerische Löwe auch in/bei seinen Bauten auf. So z. B. auf dem Dach von Neuschwanstein und im Park von Linderhof.
Katharina Heinemann M.A., Referentin in der Museumsabteilung der Schlösserverwaltung, schreibt (S. 94) über den „unerwünschten Löwen“ in Schloss Herrenchiemsee. Im Paradeschlafzimmer, das dem französischen König Ludwig XIV. gewidmet ist, mussten Löwen als Halter des Rautenwappens zwei Jahre nach deren Fertigstellung (1883) entfernt werden. Die Bavaria mit ihrem Löwen wacht aber bis heute an der Stirnwand oberhalb des Bettbaldachins. Für Heinemann Ausdruck „einer gewissen Inkonsequenz“.
Das Buch ist graphisch ganz hervorragend und mit den zahlreichen Bildern unterhaltsam gestaltet. Es ist darüber hinaus lehrreich mit Informationen zur Heraldik und natürlich zur bayerischen Geschichte.
Marcus Spangenberg / Bernhard Lübbers
Traumschlösser? Die Bauten Ludwigs II. als Tourismus- und Werbeobjekte
Dr. Peter Morsbach Verlag, Regensburg 2015
ISBN: 978-3937527833
249 Seiten, 19,95 EUR
Der Macher
Marcus Spangenberg, Kunsthistoriker aus Regensburg, ist einer der jüngeren ausgewiesenen Kenner des bayerischen Märchenkönigs Ludwig II. Um dieses Thema hat er viele Bücher geschrieben, Vorträge in der ganzen Welt gehalten und Exkursionen mit der VHS zu den verschiedensten Stätten die dem Märchenkönig von Bedeutung waren gemacht. Sein Spezialgebiet aber ist die Vermarktung Ludwigs II. und seiner Schlösser. Dazu hat er eine sehr umfangreiche Privatsammlung aufgebaut.
Die Ausstellung
Einen Teil seiner Schätze hat der Kurator Marcus Spangenberg zusammen mit der bayerischen Staatsbibliothek Regensburg zu einer imposanten Ausstellung zusammen-gestellt, die noch bis zum 31. August in den Räumen der Staatsbibliothek in Regensburg zu sehen ist. Diese Ausstellung hat seit ihrem Beginn eine große Publikumsresonanz erfahren. Wie wichtig interessant und spannend diese Ausstellung ist kann man daran erkennen, dass zur Eröffnung viele hochkarätige Gäste aus der Geschichtswissenschaft und sogar ein Vertreter des Hauses Wittelsbach anwesend war.
Im 170. Geburtsjahr Ludwigs II. und zum bevorstehenden 130-jährigen Jubiläum der Öffnung der Königsschlösser beleuchtet die Ausstellung – ausgehend von den eigentlichen Absichten des Bauherren – die historische Entwicklung der Bauten zu Touristen-Magneten und die Folgen bis hin in die Werbung.
Mit rund 220 Objekten (alle aus der Regensburger Privatsammlung Marcus Spangenberg) ist die Ausstellung überschaubar und in ca. 2 Stunden zu begehen.
Das Begleitbuch
Zu der Ausstellung wurde ein Begleitbuch herausgegeben, das den Ausstel-lungskatalog und einige hervorragende Aufsätze verschiedener Autoren enthält.
Nur wenige Wochen nach dem bis heute mysteriösen Tod des bayerischen „Märchenkönigs“ Ludwig II. (1845 – 1886) begann der Ansturm auf die von ihm als „Heiligtum“ verstandenen Schlösser Neuschwanstein, Linderhof und Herrenchiemsee. Seither haben Millionen die be-rühmten Bauwerke besucht. Und ein Ende der bis heute ungebrochenen Anziehungskraft ist nicht abzusehen.
Der Inhalt
Beginnen wir zuerst mit dem Katalogteil der von Marcus Spangenberg unter dem Titel „Bis auf Weiteres“ – Die Öffnung der Schlösser Ludwigs II. von Bayern und deren tou-ristische Entwicklung bis hin zu Objekten der Werbung geschrieben wurde. Brillant und sehr informativ beschreibt Spangenberg die einzelnen Objekte. Es gibt viele Bilder, eine Menge Hintergrundinformation und, was schön ist, es werden immer wieder die entsprechenden Quellen genannt. Der Schreibstil des Autors ist so leicht und schwungvoll, dass ein jeder die einzelnen Beschreibungen gerne bis zum Ende liest. Man sollte beim Begehen der Ausstellung den Katalog unbedingt in seinen Händen halten um sofort die entsprechenden Informationen zu erhalten.
Ebenfalls von Spangenberg geschrieben ist der wohl wichtigste Aufsatz im Begleitbuch – Profanierte Heiligtümer? Ludwig II. und seine Schlösser. – Hier beschreibt der Autor auf sehr spannende und informative Weise die Ereignisse vom 12. Juni 1886 als Ludwig II. auf Neuschwanstein festgesetzt wurde, über seinen Tod im Starnberger See und den Beginn des Medienrummels um den König und seine Märchenschlösser bis zum heutigen Tag.
Der dritte Aufsatz von Marcus Spangenberg in diesem Buch ist betitelt mit – Schloss Neuschwanstein oder: Wie ein Symbol entsteht. – Wie entwickelte sich der Kult um die Königs-schlösser und da besonders des wohl berühmtesten Schlosses der Welt – Neuschwanstein. Sehr anschaulich und spannend wird hier der Beginn des Tourismus zu den Märchenschlössern und da besonders zu Neuschwanstein geschildert. Es wird sehr anschaulich geschildert, warum der Run auf die Schlösser sehr schnell begann und warum der Strom der Besucher bis heute immer neue Rekorde bricht. Spangenberg erläutert auch, warum aus Ludwigkitsch im Laufe der Zeit große Kunst wurde.
Der Beitrag von Alexander Wisneth – „Reisen“ in vergangene Zeiten und zu fernen Orten – Die Königsschlösser Ludwigs II. auf dem Weg zum UNESCO-Welterbe. – Hier wird ein Kommentar zu den derzeitigen Bestrebungen des Freistaates Bayern geboten, Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee als UNESCO-Welterbe anzuerkennen. Dieser Kommen-tar ist nicht sehr leicht zu lesen, aber er verdeutlicht die Tatsache, dass die Schlösser Ludwigs II. unbedingt zum Weltkulturerbe gehören.
Der nächste Beitrag ist von Mylene Wienrank – Schloss Herrenchiemsee als Tourismusobjekt. – Auch hier wieder ein wunderbar lesbarer Aufsatz über die Entwicklung des Tourismus am Beispiel von Schloss Herrenchiemsee. Es ist wirklich erfreulich, dass auch dieser Beitrag so geschrieben ist, dass es Spaß macht ihn zu lesen.
Marianne Göldl befasst sich in ihrem Beitrag – König Ludwigs Schlösser in der Werbung: Sammelbilder und Reklamemarken um 1900. Dies ist ein ganz interessanter Aspekt, die Sammelbilder, die wir ja alle zu dem einen oder anderen Thema auch heute noch kennen, in den Mittelpunkt zu stellen. Die Industrie hat schon früh gemerkt, wie werbewirksam Ludwig II. und seine Schlösser sind.
Ein weiterer Beitrag kommt von Georg Haber und Maximilian Heimler – Das gebrochene Kreuz des Löwen oder „Das Kreuz mit dem Löwen“ – Hier geht es um den Verschleiß von Metallplastiken der Königsschlösser durch touristische Nutzung und deren Restaurierung.
Der letzte Beitrag von Eginhard König mit dem Titel – Neuschwanstein und sonst nix. Der Schlösserbau Ludwigs II. im Spiegel alter Volkslieder. – Das ist ein interessanter Aufsatz über ein Thema, das bisher in dieser Form noch nie veröffentlicht wurde. In der Hauptsache wird hier die Entstehung und Entwicklung des berühmten Neuschwansteinliedes und dessen vieler, den Anlässen geschuldeter Veränderungen.
Abschließend möchte ich noch die hervorragende Bilderauswahl erwähnen und jedem empfehlen die Ausstellung zu besuchen oder zumindest das Begleitbuch zu bestellen. Man bekommt ihn bestimmt im Buchhandel, aber auch bei der Staatsbibliothek Regensburg direkt.
Neben der schier unendlich scheinenden Literatur zu König Ludwig II. von Bayern gibt es ganze sieben Publikationen zu seiner ehemaligen Verlobten, Herzogin Sophie Charlotte Auguste in Bayern (1847-97). Wie Sophies Schwester Sisi, die spätere Kaiserin von Österreich, ist sie eine Tante des Königs und wird – auf Betreiben deren Mutter, Herzogin Ludovika in Bayern, – mit Ludwig verkuppelt. Die „offizielle Beziehung“ hält nicht lange und Ludwig löst die Verlobung. Ganze sieben Kapitel widmet der Autor 1970 geborene Christian Sepp der Beziehung der beiden. Eine schöne Gelegenheit, die Beziehung von einer anderen Seite zu betrachten und dabei natürlich auch viel mehr über deren eigene, interessante Biografie zu erfahren.
Sophie Charlotte – Sisis leidenschaftliche Schwester
Christian Sepp
August Dreesbach Verlag, München 2014
ISBN 978-3944334370
288 Seiten, 24 EUR
Eine Biografie der Herzogin in Bayern, Sophie Charlotte, der jüngsten Schwester der unter dem Namen Sisi weltbekannten Kaiserin Elisabeth von Österreich, liegt nun vor.
Geschrieben hat diese Christian Sepp und erschienen ist sie im August Dreesbach Verlag.
Wer sich mit dem Leben dieser Herzogin einmal beschäftigt hat, wird wissen, dass das Schicksal jener bayerischen Adligen reich an Aufregungen, Dramatik und großen Gefühlen war.
Bisherige Publikationen
So wundert es nicht, dass sich bereits eine Mini-Fernsehserie, eine TV-Dokumentation und auch die eine oder andere Romanautorin dieses Themas angenommen haben und somit ein Leben schilderten, das an spektakulären Ereignissen dem vieler anderer historischer Zeitgenossen in nichts nachsteht.
Bereits in der Dokumentation „König Ludwig und seine verbrannte Braut“ verarbeitete Heinz Gebhardt vor Allem die erst kurz zuvor aufgetauchten Liebesbriefe der Herzogin an den Fotografen Edgar Hanfstaengl, die bereits jede Menge Sprengkraft enthielten, erreichten sie doch ihren Adressaten zu einer Zeit, als die blutjunge Aristokratin noch – oder auch gerade noch – mit Ludwig II., dem König von Bayern verlobt war. Allein schon diese kurze Episode birgt schon jede Menge Potential.
Biografie
Nun hat sich Christian Sepp des gesamten Lebens jener Sophie Charlotte Herzogin in Bayern angenommen, schildert ihre Kindheit und Jugend, eben die Verlobung mit dem Märchenkönig und die Aufhebung derselben als auch darüber hinaus die nicht ganz unproblematische Ehe mit dem Herzog von Alencon, der alle Hebel anwendete, um seine Gattin von einer Affäre mit ihrem bürgerlichen Arzt abzuhalten. Dass eben jener Ferdinand d´Orleans als Ehemann sich hierfür, ähnlich wie es im Falles des vorher kurzzeitig anverlobten Bayernkönig Ludwig II. geschah, den Mitteln der damals noch in den Kinderschuhen steckenden Wissenschaft der Psychiatrie bediente, und seine Ehefrau aus diesem Grund in einer psychiatrischen Klinik unterbrachte bis sie von ihrem „Leiden“ geheilt war, macht die Angelegenheit besonders pikant.
Auch und gerade die Gefühlswelt Sophie Charlottes hat es dem Autor angetan, wenn er ihre jahrelangen mentalen Schwankungen, die jener ihrer berühmten Schwester Sisi nicht unähnlich sind, schildert. So sucht Sophie in späteren Jahren ihren Frieden in einer verstärkten Hinwendung zur Religion, indem sie sich dem Orden der Dominikaner anschließt.
Den traurigen Höhepunkt findet Christian Sepps Biografie selbstverständlich in der Schilderung des tragischen Todes der Protagonistin in der Flammenhölle eines Pariser Wohltätigkeitsbasars im Jahr 1897.
Dabei beleuchtet der Autor auch immer die Beziehungen zu der weitverzweigte Familie der Herzogin in Bayern, als auch derer der d´Orleans. So finden sich im Anhang des Buches dann auch noch die Kurzbiografien der wichtigsten Personen, die das Leben Sophie Charlottes begleitet haben, als auch sieben Stammtafeln, die dem Leser die nicht ganz unkomplizierten familiären Verbindungen verdeutlichen.
Ein sehr umfassendes Quellenverzeichnis zeugt von der gründlichen Recherche des Autors, dem außerdem in einer Zufallsentdeckung von bis dato unbekannten Briefen Sophie Charlottes an ihre Tochter, das Glück noch weitere historische Dokumente aus absolut erster Hand zuspielte. So konnte die Auswertung dieser Briefe direkt in die Biografie einfließen.
Zusammenfassung
Trotz der vielen Fakten, historischen Daten und der Komplexität einer weitverzweigten adligen Familie, verteilt in ganz Europa, gelingt es Christian Sepp seine Biografie spannend und geradezu kurzweilig und damit äußerst lesenswert zu verfassen. Angesichts des wendungsreichen, teils tragischen und immer Gefühlsschwankungen unterworfenen Lebens, trägt die Biografie den zunächst etwas populistisch anmutenden Untertitel „Sisis leidenschaftliche Schwester“ absolut zu Recht.
Dem Leser wird der beeindruckende Lebenslauf einer unkonventionellen, aufbegehrenden Frau in den Zwängen der starr reglementierten adligen Gesellschaft der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebhaft vor Augen geführt. Die politischen Ereignisse der Zeit finden durch den Autor die adäquate Beachtung.
Bemerkenswert empfand ich die Sensibilität und den Respekt, den der Autor den in seiner Biografie behandelten Personen zukommen lässt. Insbesondere auch in der interessanten Beziehung Sophie Charlottes zu Ludwig II. von Bayern gelingt es Christian Sepp die jeweiligen Motive der beiden Verlobten äußerst einfühlsam zu umreißen. Auch überrascht er den Leser in diesem Kontext auch mit dem einen oder anderen bislang noch nicht beleuchteten Detail.
Auffällig an dem im Dreesbach Verlag publizierten Buch ist die äußerst liebevolle und besonders hochwertige Aufmachung.
Dies dokumentiert sich sowohl im festen Papier, dem farbigen Buchschnitt als auch im hochwertigen Druck und einem schönen Schriftsatz.
Ergänzt wird der Text durch eine Vielzahl schwarzweißer Abbildungen von denen viele bislang noch nicht publiziert gewesen sein dürften.
Alles in Allem möchte ich diese äußerst lesenswerte Biografie aus vollem Herzen weiterempfehlen.