Sophie Charlotte – Sisis leidenschaftliche Schwester

Neben der schier unendlich scheinenden Literatur zu König Ludwig II. von Bayern gibt es ganze sieben Publikationen zu seiner ehemaligen Verlobten, Herzogin Sophie Charlotte Auguste in Bayern (1847-97). Wie Sophies Schwester Sisi, die spätere Kaiserin von Österreich, ist sie eine Tante des Königs und wird – auf Betreiben deren Mutter, Herzogin Ludovika in Bayern, – mit Ludwig verkuppelt. Die „offizielle Beziehung“ hält nicht lange und Ludwig löst die Verlobung. Ganze sieben Kapitel widmet der Autor 1970 geborene Christian Sepp der Beziehung der beiden. Eine schöne Gelegenheit, die Beziehung von einer anderen Seite zu betrachten und dabei natürlich auch viel mehr über deren eigene, interessante Biografie zu erfahren.

Buchtitel
Christian Sepp: Sophie Charlotte Sisis leidenschaftliche Schwester

Sophie Charlotte – Sisis leidenschaftliche Schwester
Christian Sepp
August Dreesbach Verlag, München 2014
ISBN 978-3944334370
288 Seiten, 24 EUR

Eine Biografie der Herzogin in Bayern, Sophie Charlotte, der jüngsten Schwester der unter dem Namen Sisi weltbekannten Kaiserin Elisabeth von Österreich, liegt nun vor.

Geschrieben hat diese Christian Sepp und erschienen ist sie im August Dreesbach Verlag.

Wer sich mit dem Leben dieser Herzogin einmal beschäftigt hat, wird wissen, dass das Schicksal jener bayerischen Adligen reich an Aufregungen, Dramatik und großen Gefühlen war.

Bisherige Publikationen

So wundert es nicht, dass sich bereits eine Mini-Fernsehserie, eine TV-Dokumentation und auch die eine oder andere Romanautorin dieses Themas angenommen haben und somit ein Leben schilderten, das an spektakulären Ereignissen dem vieler anderer historischer Zeitgenossen in nichts nachsteht.

Bereits in der Dokumentation „König Ludwig und seine verbrannte Braut“ verarbeitete Heinz Gebhardt vor Allem die erst kurz zuvor aufgetauchten Liebesbriefe der Herzogin an den Fotografen Edgar Hanfstaengl, die bereits jede Menge Sprengkraft enthielten, erreichten sie doch ihren Adressaten zu einer Zeit, als die blutjunge Aristokratin noch – oder auch gerade noch – mit Ludwig II., dem König von Bayern verlobt war. Allein schon diese kurze Episode birgt schon jede Menge Potential.

Biografie

Verlobungsbild
Joseph Albert: offizielles Verlobungsphoto König Ludwigs II. mit Prinzessin Sophie in Bayern

Nun hat sich Christian Sepp des gesamten Lebens jener Sophie Charlotte Herzogin in Bayern angenommen, schildert ihre Kindheit und Jugend, eben die Verlobung mit dem Märchenkönig und die Aufhebung derselben als auch darüber hinaus die nicht ganz unproblematische Ehe mit dem Herzog von Alencon, der alle Hebel anwendete, um seine Gattin von einer Affäre mit ihrem bürgerlichen Arzt abzuhalten. Dass eben jener Ferdinand d´Orleans als Ehemann sich hierfür, ähnlich wie es im Falles des vorher kurzzeitig anverlobten Bayernkönig Ludwig II. geschah, den Mitteln der damals noch in den Kinderschuhen steckenden Wissenschaft der Psychiatrie bediente, und seine Ehefrau aus diesem Grund in einer psychiatrischen Klinik unterbrachte bis sie von ihrem „Leiden“ geheilt war, macht die Angelegenheit besonders pikant.

Auch und gerade die Gefühlswelt Sophie Charlottes hat es dem Autor angetan, wenn er ihre jahrelangen mentalen Schwankungen, die jener ihrer berühmten Schwester Sisi nicht unähnlich sind, schildert. So sucht Sophie in späteren Jahren ihren Frieden in einer verstärkten Hinwendung zur Religion, indem sie sich dem Orden der Dominikaner anschließt.

Den traurigen Höhepunkt findet Christian Sepps Biografie selbstverständlich in der Schilderung des tragischen Todes der Protagonistin in der Flammenhölle eines Pariser Wohltätigkeitsbasars im Jahr 1897.

Dabei beleuchtet der Autor auch immer die Beziehungen zu der weitverzweigte Familie der Herzogin in Bayern, als auch derer der d´Orleans. So finden sich im Anhang des Buches dann auch noch die Kurzbiografien der wichtigsten Personen, die das Leben Sophie Charlottes begleitet haben, als auch sieben Stammtafeln, die dem Leser die nicht ganz unkomplizierten familiären Verbindungen verdeutlichen.

Ein sehr umfassendes Quellenverzeichnis zeugt von der gründlichen Recherche des Autors, dem außerdem in einer Zufallsentdeckung von bis dato unbekannten Briefen Sophie Charlottes an ihre Tochter, das Glück noch weitere historische Dokumente aus absolut erster Hand zuspielte. So konnte die Auswertung dieser Briefe direkt in die Biografie einfließen.

Zusammenfassung

Trotz der vielen Fakten, historischen Daten und der Komplexität einer weitverzweigten adligen Familie, verteilt in ganz Europa, gelingt es Christian Sepp seine Biografie spannend und geradezu kurzweilig und damit äußerst lesenswert zu verfassen. Angesichts des wendungsreichen, teils tragischen und immer Gefühlsschwankungen unterworfenen Lebens, trägt die Biografie den zunächst etwas populistisch anmutenden Untertitel „Sisis leidenschaftliche Schwester“ absolut zu Recht.

Dem Leser wird der beeindruckende Lebenslauf einer unkonventionellen, aufbegehrenden Frau in den Zwängen der starr reglementierten adligen Gesellschaft der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebhaft vor Augen geführt. Die politischen Ereignisse der Zeit finden durch den Autor die adäquate Beachtung.

Bemerkenswert empfand ich die Sensibilität und den Respekt, den der Autor den in seiner Biografie behandelten Personen zukommen lässt. Insbesondere auch in der interessanten Beziehung Sophie Charlottes zu Ludwig II. von Bayern gelingt es Christian Sepp die jeweiligen Motive der beiden Verlobten äußerst einfühlsam zu umreißen. Auch überrascht er den Leser in diesem Kontext auch mit dem einen oder anderen bislang noch nicht beleuchteten Detail.

Auffällig an dem im Dreesbach Verlag publizierten Buch ist die äußerst liebevolle und besonders hochwertige Aufmachung.

Dies dokumentiert sich sowohl im festen Papier, dem farbigen Buchschnitt als auch im hochwertigen Druck und einem schönen Schriftsatz.

Ergänzt wird der Text durch eine Vielzahl schwarzweißer Abbildungen von denen viele bislang noch nicht publiziert gewesen sein dürften.

Alles in Allem möchte ich diese äußerst lesenswerte Biografie aus vollem Herzen weiterempfehlen.

© Carsten Meyer
Juli 2015

Internet:

August Dreesbach Verlag

Wikipedia

Weitere Besprechungen zum Buch:

LovelyBooks

Süddeutsche Zeitung

Eulengezwitscher

Schreibstation

Lesen und Hören

Gudden-Ausstellung – Ein Rückblick

Dr. Bernhard von Gudden, der Gutachter König Ludwigs II.

Rückblick auf die die Ausstellungen in Benediktbeuern und Prien und Ausblick

„Eine Ausstellung über Dr. Bernhard von Gudden, die gehört verboten. Über diesen unverantwortlichen Gutachter ist doch längst alles gesagt. Er ist und bleibt eine Unperson für einen jeden, der König Ludwig II. verehrt!“ Solche polemischen Forderungen wurden bereits 2013 im Vorfeld der für 2014 geplanten Ausstellung „Dr. Bernhard von Gudden, der Gutachter König Ludwigs II.“ laut, plagte doch einige Ludwig II.-Verehrer die – allerdings unbegründete – Angst, schon allein dadurch, dass man diesem Psychiater Aufmerksamkeit schenkt und ihn zu verstehen sucht, sei eine Verunglimpfung des Königs beabsichtigt.

Um es deutlich zu sagen: Die Ausstellung über Dr. Gudden, die vom 15. Mai bis 17. Juli 2014 im Kloster Benediktbeuern gezeigt wurde, entpuppte sich keinesfalls als Ausstellung gegen Ludwig II., sondern als eine Schau, die versuchte der Person und dem Werk jenes Psychiaters gerecht zu werden, der 1886 über Ludwig II. ein psychiatrisches Gutachten anfertigte. Die Ausstellung hatte das gesamte 62 Jahre währende Leben dieses Arztes im Blick und nicht nur die Tage der sogenannten Königskatastrophe vom 8. bis zu 13. Juni 1886. Wer lediglich diesem kurzen Zeitraum Aufmerksamkeit schenkt, so jemand kann der Person Dr. Guddens keinesfalls gerecht werden.

Kurator A. Schweiggert -Dr. Norbert Göttler- Prof. Dr. Hanns Hippius
Kurator A. Schweiggert -Dr. Norbert Göttler- Prof. Dr. Hanns Hippius

Es ist schon seltsam, dass die Ausstellung die erste seit dem Tod des Psychiaters 1886 war, die sich an eine breite Öffentlichkeit wandte. Zwar waren bereits vorher in medizinischen Fachkreisen, bei Ausstellungen zur Geschichte der Psychiatrie sowie in psychiatrischen Symposien vereinzelt immer wieder Werk und Person Guddens thematisiert worden, auch in Doktorarbeiten und einigen Publikationen, doch vielfach gingen diese Vorhaben an der breiten Öffentlichkeit vorbei. Gerade ein breites Publikum aber war es, das mit dieser Ausstellung angesprochen werden sollte. Deshalb standen vorrangig auch nicht für den Laien oft schwer verständliche medizinische Exponate im Vordergrund, sondern Materialien, die bei einem breiten Personenkreis Interesse wecken wollten.

Dazu gehörte unter anderen ein Exponat, das eine kleine Sensation darstellte. Es handelte sich um die Totenmaske Dr. Guddens, von der selbst ausgewiesene Ludwig II.- Experten nicht wussten, dass sie überhaupt existiert. Die Geschichte ihrer Entdeckung im Städtischen Museum Rosenheim wurde hier erstmals dokumentiert. Die Totenmaske zeigt das Gesicht des Psychiaters mit allen seinerzeit von Augenzeugen beschriebenen Verletzungen und war somit ein bedeutendes Exponat. Sie war erstmals neben der Totenmaske des Königs zu sehen.

Was beabsichtigte diese erste Ausstellung über Dr. Gudden nun eigentlich?

Um es kurz zu sagen, sie wollte über die gesamte Person Dr. Guddens informieren, nicht nur über den Gutachter des Königs, sondern auch über einen wichtigen Psychiater der Vorfreudzeit, über einen gewissenhaften Forscher und Neuroantom, über den modernen Anstaltsleiter und respektierten Hochschullehrer und nicht zuletzt über den Menschen Gudden. Ja, sie wollte informieren, aber auch provozieren, vor allem jene, von denen bisher alle positiven Eigenschaften Guddens kategorisch ausgeblendet wurden und von denen er als unverantwortlicher Arzt diffamiert worden war. Das Ziel dieser Schau war es, zum Überdenken der vielfach vorgefassten Meinungen anzuregen, auch zum Diskutieren über all jene, im Sinne des Wortes „frag-würdigen“ Anschuldigungen, die man gegen diesen Psychiater seit seinem Tod vorgebracht hatte und die man bis heute noch immer vorbringt.

Aber war das wirklich die einzige Absicht?

Gudden-Ausstellung -Interview BR
Gudden-Ausstellung -Interview BR

Bei den Vorarbeiten zu dieser Ausstellung wurde ich mehrfach gefragt, warum mich denn ausgerechnet ein Psychiater interessiert, der doch schon vor immerhin 128 Jahren gestorben war. Sei der Grund also nur der, dass dieser Mann in enger Beziehung zu dem weltweit bekannten König Ludwig II. und dessen rätselhaftem Tod stünde? Sei darüber aber nicht schon alles Wesentliche gesagt und aufgeschrieben worden?

Wer glaubt, die Persönlichkeit Dr. Guddens sei nur im Hinblick auf die Person König Ludwigs II. von Interesse, der übersieht, dass dieser Psychiater zu einer Zeit lebte, in der sich die Psychiatrie erst ganz langsam zu einem ernst zu nehmenden medizinischen Wissenschaftsbereich zu entwickeln begann. Und Dr. von Gudden war als Neurologe einer der Protagonisten dieser Entwicklung. Seine Forschungsergebnisse werden noch heute wahrgenommen. Und wenn im Hinblick auf sein psychiatrisches Gutachten über Ludwig II. immer auch das Verhältnis von Psychiatrie und politischer Macht diskutiert wird, so ist dieser Aspekt ein bis heute aktuelles Thema geblieben, das die Medien beschäftigt.

Warf man Dr. Gudden als einem Vertreter der beginnenden Wissenschaft der Psychiatrie vor, durch sein Urteil einer politisch unliebsamen Person, nämlich Ludwig II., den Stempel der Verrücktheit aufgedrückt zu haben, so wurden im Lauf der vergangenen 128 Jahre ähnliche Vorwürfe auch in anderen Zusammenhängen immer wieder laut. Die Psychiatrie wurde also nicht nur bis zum Ende des 19. Jahrhunderts mehrfach als politisches Mittel eingesetzt und missbraucht, sondern ebenso danach und wie jüngste Vorwürfe zeigen auch in unserer Zeit und dies nicht nur in uns fernen Regierungssystemen, sondern auch im eigenen Land.

Nicht nur zur Zeit Guddens also, im Lauf ihrer Geschichte stand die Psychiatrie immer wieder auf dem Prüfstand und im Fokus öffentlicher Beurteilung. So verwundert es nicht, dass sich nach dem zweiten Weltkrieg als Gegenbewegung zur Psychiatrie etwa die sogenannte „Antipsychiatrie“ etablierte, deren Kritik sich nicht nur gegen Zwangsmaßnahmen richtet, sondern bis zur vollkommenen Ablehnung von psychiatrischen Diagnosen und Behandlungsmethoden reicht, ja, sich sogar gegen die Anwendung von Neuroleptika mit ihren umstrittenen Nebenwirkungen ausspricht. Fehlerhafte psychiatrisch-forensische Gutachten und falsche Behandlung von Patienten mit Psychopharmaka machen in schöner Regelmäßigkeit Schlagzeilen. Ebenso werden Forderungen nach Korrekturen von Regeln im Umgang mit psychisch kranken Menschen in der breiten Öffentlichkeit lebhaft diskutiert. Immer wieder brechen auch Ängste auf, wenn bekannt wird, dass wieder einmal eine Person aufgrund fehlerhafter Gutachten unrechtmäßig in die Psychiatrie eingewiesen wurde. Bis heute fordern Kritiker mehr Schutz für betroffene Patienten und eine Verbesserung der Qualität psychiatrischer Versorgung und Behandlung von psychisch Kranken, ein Anliegen, das Dr. von Gudden bereits 1855 in seiner Wernecker Anstalt mit den damals noch erheblich eingeschränkten Möglichkeiten erstmals zu realisieren versuchte.

Es ging in dieser Ausstellung also nicht allein um das Schicksal Dr. Guddens und um sein Verhalten, als die Psychiatrie noch in den Kinderschuhen steckte. Vielmehr stand ein höchst brisantes, und nach wie vor brandaktuelles Thema im Mittelpunkt, das seit Jahrzehnten die Öffentlichkeit beschäftigt, aber gerade auch in den letzten Jahren mehrfach im Fokus des öffentlichen Interesses stand und noch immer steht. Es ging in dieser Ausstellung um die Psychiatrie, um die Entwicklung dieses besonderen und immer wieder auch umstrittenen medizinischen Fachbereichs und um die Einstellung der heutigen Gesellschaft dazu.

Absicht der Schau war es deshalb, dass der in ihr gebotene Einblick in ein kleines Teilstück der Geschichte der Psychiatrie auch Interesse für die Psychiatrie von heute bewirkte, die immer wieder in der Kritik steht, ohne dass berücksichtigt wird, dass sich dieser medizinische Fachbereich mit zwei der am schwierigsten zu erforschenden Kontinente befasst, dem höchst komplizierten Gehirn des Menschen und seiner nicht weniger rätselhaften Psyche.

Gudden Ausstellung - Dr. Norbert Göttler - Kurator A. schweiggert - Walter Leicht. Rosenheim
Gudden Ausstellung – Dr. Norbert Göttler – Kurator A. schweiggert – Walter Leicht. Rosenheim

Als wissenschaftliche Berater standen mir als dem Koordinator der Ausstellung neben Historikern auch etliche Psychiater zur Verfügung, darunter der Ururenkel Guddens, Dr. Wolfgang Gudden, sowie Prof. Hans Förstl, der für den Katalog einen eigenen Beitrag verfasste, ebenso Prof. Adrian Danek, Prof. Reinhard Steinberg und Prof. Gerd Laux, die mit interessanten Vorträgen die Ausstellung begleiteten. Große Zustimmung erfuhr die Schau auch von Prof. Hanns Hippius und Prof. Heinz Häfner. Die sehenswerte Filmdokumentation „Dr. Bernhard von Gudden, Pionier der Hirnforschung und Nervenarzt König Ludwigs II.“ des Regisseurs Michael Harles durfte während des gesamten Ausstellungszeitraums gezeigt werden. Positiv reagierte die Kritik auf den zur Ausstellung erschienenen Buchkatalog „Der Mann, der mit Ludwig II. starb. Dr. Bernhard von Gudden, der Gutachter des bayerischen Königs“ (Husum Verlag), der alle Facetten dieses Arztes auffächert sowie sämtliche gegen ihn erhobenen Vorwürfe thematisiert und auf ihre Stichhaltigkeit überprüft. Des Weiteren informierte als Ergänzung zum Buchkatalog der im München-Verlag erschienene Band „Die letzten Tage im Leben König Ludwigs II.“ (Erich Adami/ Alfons Schweiggert) minutiös über sämtliche Ereignisse der letzten Tage des Königs.

Infolge des großen Anklangs, den die Ausstellung 2014 in Benediktbeuern fand, wurde sie ein Jahr später im Heimatmuseum Prien vom 16. April bis zum 14. Juni 2015 wiederholt. Die Besucherzahl für beide Ausstellungen belief sich auf viereinhalb bis fünftausend Besucher. Dies berechtigt zur Hoffnung, dass die Ausstellung und damit Leben und Wirken Dr. Bernhard v. Guddens auch künftig nicht in Vergessenheit geraten. Der Historiker Prof. Hermann Rumschöttel, den die Ausstellung sehr beeindruckte – „Sie verdient wirklich größte Aufmerksamkeit!“ – regte an „über eine Präsentation in München nachzudenken. Ich glaube“, so seine Ansicht, „dass man dadurch die Besucherzahl deutlich erhöhen könnte – zumal die Münchner Presse – wenn ich das richtig verfolgt habe – über die Ausstellung sehr positiv geurteilt hat.“

Gudden Vortrag Seidlvilla München - Schweiggert
Gudden Vortrag Seidlvilla München – Schweiggert

Vielleicht könnte die angeregte Wiederholung der Ausstellung in München spätestens im Sommer 2024 zum 200. Geburtstag Dr. Guddens stattfinden. Zunächst aber wird die Präsentation aller Ausstellungstafeln Ende 2016 im Psychiatriemuseum Wasserburg am Inn als Dauerausstellung erfolgen. Dieses Museum gehört zum kbo-Inn-Salzach-Klinikum (Gabersee 7, 83512 Wasserburg am Inn). Die dort präsentierten medizinhistorischen Exponate thematisieren den Weg von der „Kreisirrenanstalt Gabersee“ zum Klinikum in Wasserburg. Und dazu gehört maßgeblich auch die Person Dr. Guddens. Ansprechpartner für die Übernahme der Ausstellung durch andere Interessenten ist künftig also das Psychiatriemuseum Wasserburg. Weitere denkbare Ausstellungsorte, die bereits Interesse äußerten, sind: die Stadt Kleve, Geburtsort Dr. Guddens/ die Psychiatrische Klinik Schloss Werneck; diese Anstalt hat Gudden aufgebaut/ die Stadt München; hier war Dr. Gudden 1872 bis 1886 ordentl. Professor für Psychiatrie / die Münchner Klinik an der Nussbaumstr., deren Vorgänger-Einrichtung Dr. Gudden leitete.

Nach dem Besuch einer Ausstellung über den bis heute umstrittenen Künstler Joseph Beuys schrieb ein Besucher ins ausgelegte Gästebuch: „Ich gehe nach Hause und weiß, dass ich von vorne anfangen muss, wenn ich diesen Mann verstehen will.“ Wenn ein solcher Gedanke – nämlich mit der Beurteilung Dr. von Guddens neu anfangen zu müssen – auch dem einen oder anderen nach dem Besuch der Ausstellung in Benediktbeuern und Prien durch den Kopf gegangen ist und künftig auch im Psychiatriemuseum Wasserburg beschäftigen wird, dann hätte sich die umfangreiche Arbeit an dieser Ausstellung gelohnt und ihren Zweck erfüllt.

Juli 2015
Alfons Schweiggert

Weiterführende Artikel zum Thema:

Ausstellung in Benediktbeuern: Dr. Bernhard von Gudden – Der Mann, der mit Ludwig II. starb

Bericht über die Ausstellung „Dr. Bernhard von Gudden, der Gutachter König Ludwigs II.“

Buchbesprechung:

Der Mann, der mit Ludwig II. starb

Der Mann, der mit Ludwig II. starb

Der Mann, der mit Ludwig II. starb
Alfons Schweiggert
Husum Druck- und Verlagsgesellschaft, Husum, 2014
ISBN 978-3-89876-723-1
224 Seiten, 16,95 EUR

Noch bis zum 21.06.2015 findet in Prien im Heimatmuseum am Chiemsee die Ausstellung „Psychiater und Märchenkönig – Dr. Bernhard von Gudden und Ludwig II.“ statt. Prien ist damit schon der zweite Ort, der den in Kleve am Niederrhein geborenen Psychiater mit einer Ausstellung zu Persönlichkeit und Arbeit Guddens würdigt. Zum ersten Mal wurde die von dem Schriftsteller Alfons Schweiggert betreute Ausstellung unter dem Titel „Dr. Bernhard von Gudden – der Mann, der mit Ludwig II. starb“ vom 15.05. bis 17.07.2014 in Benediktbeuern gezeigt. Das eigenständige Begleitbuch ist 2014 im Husum-Verlag erschienen.

Es gibt zweifellos Menschen, die polarisieren. Dazu gehört eindeutig der bayerische König Ludwig II. (1845-1886), der für die einen ein Träumer, ein Künstler auf dem Königsthron war. Ein ganz anderer Mensch war Bernhard Gudden, der den Lebensweg des Königs kreuzte. Für seine Kritiker hat Gudden „ein vernichtendes Urteil“ auf Grund von Aussagen „befangener medizinischer Laien“ gefällt und einen Menschen unter Druck für gänzlich unheilbar krank erklärt. Für den Arzt habe das Verlangen der bayerischen Regierung Vorrang vor der Behandlung und dem Wohl seines Patienten gehabt, so dass dieser „Verrat an seinem Beruf“ begangen habe. Für diese Kritiker ist Gudden eine „Unperson“.

Mit Zahlen von der Geburt zur Vermessung der Gehirne

In 10 Kapiteln mit einem umfangreichen Anhang beschreibt Schweiggert zunächst das Leben des Dr. Bernhard von Gudden, seine Lebensstationen von der Geburtsstadt Kleve am Niederrhein, wo er auch seine Jugend verbrachte, über Stationen des Studiums (Bonn, Halle und Berlin) bis hin zu seinen beruflichen Stationen von Siegburg über Werneck, Burghölzli und schließlich nach München.

Nach dem Lebens-Verlauf erfährt der Leser einiges über die „Psychiatrie zur Zeit Dr. Bernhard von Guddens“; vom Umgang mit Geisteskranken über die Irrenhausreform und schließlich dem recht jungen Ansatz des „No restraint“, also der Ablehnung von Zwangsmaßnahmen, der erst von seinen Zeitgenossen Ludwig Meyer und Wilhelm Griesinger in den deutschen Ländern Thema wurde. Schließlich beschreibt der Autor die „fünf Rollen des Dr. Bernhard von Gudden“ als Psychiater, Forscher, Anstaltsleiter, Lehrer und Gutachter.

Überhaupt scheint Schweiggert ein Anhänger von Zahlen zu sein, zählt er doch neben den 5 Rollen und den 10 Lebensstationen, 6 Ergebnisse der Spurensuche und 9 Theorien, wie Gudden starb, auf.

Im 19. Jahrhundert wurde ja fast alles zwanghaft gemessen, was manchmal durchaus zum Selbstzweck wurde. Jedoch wurden nur sehr wenige Zusammenhänge zwischen den Messergebnissen und der Theorie hergestellt. Nach den Befunden wurde dann deutlich, dass viele Wissenschaftler einfach nur Belege sammelten, die ihre Theorien bestätigten, ohne sie wirklich jemals zu überprüfen. Auch Gudden hat Gehirne vermessen und versucht, verschiedene Zusammenhänge zu seinen Theorien herzustellen. Zu einem Endergebnis ist er dann – in seinem letzten Fall – nicht mehr gekommen.

Der Mediziner und der König

Den Kern des Buches bilden aber die beiden Kapitel „Gudden und Ludwig“ sowie „Gudden, der umstrittene Gutachter“. Ausführlich beleuchtet Schweiggert die Beziehung der beiden zueinander, um dann die Sichtweisen der beiden aufeinander – als Gutachter und als politisch agierender König – aufzuzeigen.

Wichtig ist es dem Autor, die abenteuerlichen Gerüchte und Vorurteile gegen die historische Persönlichkeit Guddens als Mediziner abzuwägen. Gudden ist ja tatsächlich in eine Rollendiffusion geraten und wurde als Mitverantwortlicher für das entscheidende Gutachten zum Sündenbock. Ausführlich stellt er die Unterstützer und Mitverantwortlichen vor, wozu sicher auch die Gläubiger zählten.

So haben also sicher mehrere Personen und auch Umstände den Forscher in eine bestimmte Richtung innerhalb des „Räderwerks der Entmündigungsmaschinerie“ gedrängt. Dennoch ist er seinen Ansätzen treu geblieben, die auch heute noch – sicher modifiziert – in die moderne Psychiatrie einfließen. Dem Gutachten aus heutiger Sicht widmet Schweiggert die beiden letzten Kapitel. Er zeigt „Urteile über das Gutachten“ ebenso auf, wie die „diagnostischen Konzepte über Ludwig II. von 1886 bis 2014“.

Das Gutachten

Das Gutachten selbst ist im Anhang abgedruckt. Leider fehlen hier die 21 Bögen, die die eigentlichen Argumente für das Gutachten lieferten. Darunter der sehr selten veröffentlichte Bogen 16, der die Homosexualität – also die „anormalen geschlechtlichen Beziehungen“ Ludwigs – thematisierte. Der Autor führt die gleichgeschlechtliche Liebe fälschlicherweise als „nicht ausdrücklich erwähnt“ auf – es ist jedoch ausdrücklich von einer „Vorliebe für Leute ohne Bildung“ und einer „Abneigung gegen das weibliche Geschlecht“ die Rede. Der Begriff „Homosexualität“ setzte sich erst Anfang des 20. Jahrhunderts (Magnus Hirschfeld berichtet 1914 darüber) durch.

Diese Beziehungen waren eine der neun Theorien, die letztlich die Befunde zum Gutachten lieferten. Auf Seite 88 führt der Autor die Befunde in einer der sehr aufschlussreichen Tabellen an:

  • Erbliche Belastungen
  • Körperliche Krankheitserscheinungen
  • Auffällige Verhaltensweisen
  • Abnorme Gemütszustände
  • Mangel an Nationalgefühl
  • Suchtverhalten
  • Geistesschwäche und Geisteskrankheit
  • Anormale geschlechtliche Beziehungen

Es sind nicht alle Bögen des Gudden-Gutachtens im Buch enthalten, da hierzu – wie Schweiggert erläutert – „dann aber eine ausführliche Analyse erforderlich gewesen [wäre], welche Teile der Zieglerschen Aussagen Gudden in seinem Gutachten ausgewählt hat. Das aber hätte den Umfang des Buches sicher gesprengt und leicht zur Verwirrung beigetragen.“ Alle Protokolle und Bögen des Gutachtens finden sich aber unter anderem in „Kommission für bayerische Landesgeschichte: König Ludwig II. von Bayern. Krankheit, Krise und Entmachtung. Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte 2011. Band 74 [Heft 2], München 2011“.

Erstmals in der Ausstellung zu sehen war die Totenmaske Guddens, die in einer Obstkiste in einer Ecke des Rosenheimer Museumsarchiv gefunden wurde. Dieser widmet Schweiggert ein ganzes Kapitel, da es „einen Blick auf sein [Guddens] Leben“ biete. Hier wird von der Entstehung der Maske, deren Weg und schließlich ihrem Fund berichtet, um schließlich noch einige „Merkmale am Leichnam Dr. Guddens“ zu schildern.

„Das Schicksal des Bayernkönigs ist viel zu eng mit jenem Dr. Guddens verbunden, als dass man seinen Blick nur auf Ludwig II. richten darf, aber den Arzt, der ihn diagnostizierte, verächtlich beiseiteschiebt. Wer dies dennoch tut, der bekundet damit, dass er sich nur halben Wahrheiten öffnen und sich mit primitiven, schnell gefassten Vorurteilen zufrieden geben will.“ antwortet Schweiggert im Vorwort seinen Kritikern und bietet all jenen, die weiteren Wahrheiten offen gegenüber stehen eine Menge Material an.

Das zeitgleich zur ersten Ausstellung erschienene Buch ist kein Katalog im herkömmlichen Sinne, dass die Exponate zeigt und erläutert. Zahlreiche Abbildungen finden sich im Mittelteil des Buches (Seiten 113-120) und erläutern den Text. Das Buch selbst ist allerdings recht schwere Kost, die aber jeder zu sich nehmen sollte, der bereit ist, sich mit dem Gutachter, dem Gutachten und den daran beteiligten Personen ernsthaft beschäftigen möchte. Zwar gibt es bereits Veröffentlichungen, die den Psychiater thematisieren (z. B. Hippius/Steinberg, 2006) – diese richten sich allerdings an ein entsprechendes Fachpublikum. Die hier vorliegende Publikation, deren Textlastigkeit nicht abschrecken sollte, beleuchtet wirklich alle Seiten zu dem umfangreichen Themenkomplex.

(c) Michael Fuchs, Berlin
Juni 2015

50 Kilometer Nachtwandern: Zum Todestag des Märchenkönigs rund um den Starnberger See

Der „Bavaria Königsmarsch“ von 12. auf 13. Juni setzt neue Akzente. Die Teilnahme an der ersten „Kultur-Nacht-Ultra-Wanderung“ ist gratis

Dirndl, Lederhose – oder doch besser Funktionskleidung? Ganz egal, Hauptsache gute Schuhe. Denn es sind immerhin 50 Kilometer rund um den Starnberger See. Hier, wo Bayerns Lieblings-Regent Ludwig II. anno 1886 ertrank, wird er beim 1. Bavaria Königsmarsch wieder wach. Beim Wandern zwischendurch und an zentralen Stationen erzählen Geschichts-Experten aus dem Leben des visionären Monarchen, der Wissenschaft und Kunst liebte und die Nachwelt mit seinen Schlössern beglückt. Die Veranstaltung, die als „Kultur-Nacht-Ultra-Wanderung“ neue Akzente setzen will, beginnt am 12. Juni um 22 Uhr in Starnberg und endet zwölf Stunden später – am Todestag des Märchenkönigs – wieder am Ausgangspunkt. Die Teilnahme ist gratis.

Abbildung 1: Das König-Ludwig-Kreuz am Starnberger See © B. Maniak

„Wir sind sportlich unterwegs, aber ohne Leistungsdruck und Zeitmessung“, so Michael Raab von der Sport- und Tourismus-Agentur B. Maniak, die den „Bavaria Königsmarsch“ ins Leben gerufen hat. Denn anders als bei herkömmlichen Ultra-Touren (worunter man alles versteht, was länger ist als 42 Kilometer) steht nicht der sportliche Aspekt im Vordergrund, sondern das gemeinsame Erleben, Erfahren und Genießen. „Dazu gehört auch das aktive Wahrnehmen von Landschaft und Umgebung“, führt Raab aus. Und verspricht zu diesem Part zahlreiche Informationen und Anregungen.

Von Starnberg führt der Weg am linken Seeufer entlang zum Schloss Possenhofen, wo Ludwigs Cousine, die österreichische Kaiserin Sisi, aufwuchs. Die beiden pflegten eine Seelenverwandtschaft, gelegentlich auch bei heimlichen Ausflügen auf die nahe gelegene Roseninsel – die einzige Insel übrigens im zweitgrößten See Bayerns. Weiter geht’s nach Tutzing, wo sich die Teilnehmer gegen ein Uhr nachts im Midgardhaus, das direkt am Seeufer liegt, stärken können. Die zweite Rast, bei Bedarf mit kräftigem Wanderfrühstück, gibt’s gegen 5.30 Uhr im Schloßgut Oberambach, von dem aus man einen herrlichen Blick aufs Wasser und die Berge genießt. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis Schloss Berg und dem schlichten Holzkreuz im See, das die Stelle markiert, an der Ludwig II. ertrunken ist. Oder wurde? Denn bis heute sind die Todesumstände nicht wirklich geklärt. Es gibt verschiedene Versionen, die allesamt dazu beitragen, dass der Mythos lebt.

Der „Bavaria Königsmarsch“ startet am 12. Juni um 22 Uhr am S-Bahnhof in Starnberg. Rucksack mit Proviant und Getränken (1,5 Liter werden empfohlen, zwischendurch kann aufgefüllt werden) nicht vergessen. Die Teilnahme ist gratis, die Verpflegung in Midgardhaus und Schoßgut Oberambach selbst zu zahlen. Um Anmeldung unter www.ultrawandern.com wird gebeten.

Über die Region Starnberg-AmmerSee:

Die Region Starnberg-AmmerSee mit ihren Bauerndörfern und prächtigen Residenzen liegt südwestlich von München. Starnberger See, Ammersee, Pilsensee, Wörthsee und Weßlinger See mit ihren mehr als 100 Ufer-Kilometern sind im Sommer wie im Winter Anziehungspunkte. Der Hochadel, darunter Märchenkönig Ludwig II. und seine Großcousine Kaiserin Elisabeth von Österreich („Sisi“), residierten einst in herrschaftlichen Villen und Schlössern, die noch heute am Ufer des Starnberger Sees thronen.

Abbildung 2: Hinweisschild „Zur Gedenkstätte“ © B. Maniak

Weitere Infos:

Tourismusverband Starnberger Fünf-Seen-Land, Hauptstraße 1, 82319 Starnberg,

Tel. 08151/90 600, Fax 08151/90 60 90, www.sta5.de, info@sta5.de

Luchino Visconti: Ludwig II. (BluRay)

1972 schafft einer der bedeutendsten Regisseure des europäischen Kinos, Luchino Visconti, seinen Film „Ludwig II.“ Der am 22.03.1973 in einer zensierten Form in Bonn uraufgeführte Film wurde weitgehend an originalen Schauplätzen gedreht und ist der dritte Teil von Viscontis „Deutscher Trilogie“, zu der „Die Verdammten“ (1969) und „Tod in Venedig“ (1971) gehörten. Es gibt einige Highlights, wie z. B. die wohl einzige Filmaufnahme des „Tischlein-deck-Dich“ in Schloss Linderhof. Man kann den Film wohl ohne Übertreibung ein echtes prunkvolles Meisterwerk nennen.

Die verstümmelte Version, gegen die Visconti juristisch – erfolglos – vorgegangen ist, wurde rekonstruiert und 1993 vom ZDF in zwei Teilen ausgestrahlt. Der Film ist im Jahr 2000 auf VHS und als DVD erschienen; 2007 folgte eine „Arthaus Premium“-Version mit zahlreichen Extras (Filmdokumentation über Luchino Visconti, Dokumentation „Helmut Berger: Mein Leben“ und einem 16-seitigen Booklet). Im Januar 2015 ist nun eine BluRay-Version des Films erschienen, die wir hier vorstellen.

Gut Ding braucht Weile, möchte man sagen. Doch im Fall von Viscontis Ludwig II. war das Erscheinen auf BluRay längst überfällig. In Zeiten, in denen großformatige HD-Fernseher zur audiovisuellen Standardausrüstung der meisten Wohnzimmer gehören, bietet die DVD längst kein angemessenes Sehvergnügen mehr – das gilt umso mehr für dieses Meisterwerk, bei dem die Leinwand eigentlich nicht groß genug sein kann.

Auf Inhalt und Geschichte dieses Films, den Dreh an Originalschauplätzen und Helmut Bergers legendäre Personifizierung des Bayernkönigs muss an dieser Stelle nicht nochmals eingegangen werden. Alle diese Stärken, die Viscontis Werk zu einem unerreichten Solitär unter den Ludwig-Verfilmungen machen, kommen auf BluRay aber um ein Vielfaches eindrucksvoller zur Wirkung.

Im Direktvergleich mit den bisher erschienenen DVD-Fassungen wirkt das Bild erheblich detailreicher. Die feinen Muster auf Tapeten, die Motive der Wandbilder oder einfach Helmut Bergers zerzauste Haare des späten Ludwigs – vieles, was im DVD-Bild in pixeliger Unschärfe unterging ist jetzt scharf und plastisch. Glücklicherweise fiel das natürliche Filmkorn („Grain“) des Originalmaterials nicht irgendeiner digitalen Rauschunterdrückung zum Opfer, so wie es so manch anderes Meisterwerk zugunsten künstlicher Schärfe auf BluRay erleiden musste.

Im Gegenteil: Das Bild wirkt sehr ausgewogen und im Vergleich zur DVD wesentlich natürlicher und weniger verwaschen. So leben z. B. Schneefall und Filmkorn im gleichen Motiv in friedlicher Koexistenz. An ganz wenigen Stellen führt die Aufhellung des Bildes zu leichten Grauschleiern, wo man eigentlich ein Schwarz erwartet – das fällt aber nicht wirklich ins Gewicht, denn am Kontrast gibt es sonst nichts zu mäkeln. Auch die Farben sind jetzt klarer, realistischer und nicht mehr so überzeichnet und übersättigt wie teilweise in der DVD-Fassung.

Endlich entfaltet der Detailreichtum in Ludwigs Schlössern auf dem heimischen Fernseher seine verdiente Pracht. Nie sah der Spiegelsaal von Herrenchiemsee spektakulärer, die Hundinghütte verruchter oder die Winterlandschaft kälter aus. Ein echtes Seherlebnis.

Am Mono-Ton hat sich natürlich nicht viel verändert – das war aber auch nicht zu erwarten. Erwartet hatte man dagegen das ein oder andere Extra auf der BluRay – leider Fehlanzeige. Die meisten Fans besitzen wahrscheinlich bereits die DVD-Premium-Edition mit diversen Extras und können es daher verschmerzen, mit der BluRay eine „Film-Only“-Ausgabe zu kaufen. Wer sich das Meisterwerk aber zum ersten Mal fürs Heimkino zulegt, dürfte zurecht über die magere Zusatzausstattung enttäuscht sein.

Übrigens sollte man sich nicht über die im Vergleich zu den bisherigen DVDs geringere Gesamtlaufzeit wundern. Die BluRay-Version enthält die komplett ungeschnittene Fassung – so wie auch die DVDs. Stattdessen wurde jetzt nur auf die für die damalige TV-Ausstrahlung erforderliche Auftrennung in mehrere Episoden verzichtet, deren jeweiliger Vor- und Abspann in die Laufzeit der DVD-Fassung eingerechnet wurde.

Kurz gesagt: Trotz des Alters des Films erstaunt einen der qualitative Quantensprung, den man hier von der DVD zur BluRay erleben darf. Wer jetzt noch keinen BluRay-Player oder HD-Fernseher sein eigen nennt, hat endlich einen Grund, auf den neuesten Stand der Technik aufzurüsten. Und wer zuhause bereits auf dem neuesten Stand ist, den kostet dieses Kunstwerk keine 15 €.

© Stefan Klein
Berlin, 02.03.2015

Visconti_Ludwig II_BluRay Sprachen/Ton: Deutsch und Italienisch

Untertitel: Deutsch

 

Laufzeit: ca. 238 Minuten

 

Bildformat: 2,35 : 1

 

Auflösung: 1080/24p Full HD

 

Preis: 12,99 EUR

„The Mystery of Neuschwanstein“ – PC/MAC-Spiel

Mystery of Neuschwanstein
Mystery of Neuschwanstein

Das Spiel „The Mystery of Neuschwanstein“ wurde für September 2014 angekündigt und dann wieder auf Februar 2015 verschoben.

Am 18.02.2015 erschien es dann für PC, IOS und Android. Ich hatte das Spiel direkt am Erscheinungstag abends für mein Ipad (IOS) heruntergeladen. Die ersten Kapitel waren kostenlos um das Spiel dann fortzusetzen musste man 1,99 € zahlen. Das gleiche gilt für Android. Die PC Version kostet 9,99€.

Die 227 MB für IOS waren relativ schnell heruntergeladen und es konnte losgehen.

Der erste Eindruck war gut. Ein klar strukturiertes Menü mit Schloss Neuschwanstein im Hintergrund und spannender Musik.

Zu Beginn soll man eine Schwierigkeitsstufe wählen: Leicht, Normal oder Schwer.

Ich entschied mich für Leicht.

Es begann ein Einführungsfilm in der die Hauptcharakterin Sarah Hamilton vorgestellt wurde.

Kapitel 1 begann. Man befand sich im Vorhof von Schloss Neuschwanstein.

Hier erkundet man durch klicken auf die Aufleuchtenden Flecken die Umgebung, findet Sachen, kann sich mit anderen Charakteren unterhalten…

Am unteren Bildschirmrand links wird ein Tablet angezeigt indem man eine Kamera, die zu erfüllenden Aufgaben, eingehende E-Mails, Sarahs Notizen und Ludwigs Tagebuch findet. Später kommen noch ein UV und ein Nachtsichtgerät hinzu.

Ludwigs Tagebuch füllt sich immer mit neuen Einträgen.

Am rechten Bildschirmrand kann man verschiedene Optionen wählen und darüber erhält man Tipps, falls man einmal festhängen sollte.

Die Gesamtspieldauer betrug bei mir 3-4 Stunden Spielzeit wobei ich ab und an einen Tipp benötigte.

Die leichte Variante war jedoch im Großen und Ganzen Problemlos durchspielbar.

Positiv überrascht haben mich die abwechselungsreiche, passende Musik, die liebevoll gezeichneten Räume und Charaktere und die komplett deutsche Synchronisation.

Ob das Spiel ganz historisch gehalten ist, kann man nicht sagen, allerdings fand ich es gut, dass auch Charaktere wie die Guglmänner vorkamen.

Ich fand das Spiel spannend und ich konnte nicht mehr aufhören, bis ich es durchgespielt hatte.

Was mir nicht gefiel, war jedoch das sehr fiktive Ende…

Das Ende bleibt jedoch wie immer jedem selbst überlassen. Wer dann noch Lust hat, kann noch ein Zusatzteil spielen, der jedoch nicht sehr lange dauert.

Im Hauptmenü gibt es dann noch Bonus-Inhalte wie Bildschirmhintergründe oder die Musik.

Alles in allem finde ich das Spiel sehr liebevoll gestaltet und gut. Für 1,99 € bzw. 9,99€ absolut gerechtfertigter Preis auch wenn die Todesumstände Ludwig II. nicht geklärt werden.

Für jeden Neuschwanstein bzw. Märchenkönigfan ein Muss!

© Lukas Gerber, Februar 2015

Homepage des Autors: www.lukasgerber.oyla10.de
Homepage des Autors zu den Musical-Figuren: www.dasludwig2theater.oyla.de

Weitere Informationen zum Spiel:

Anbieter Astragon
Das Spiel bei Facebook

König Ludwig-Eis

Schon im 19. Jahrhundert war es üblich, bestimmte Produkte nach berühmten Persönlichkeiten zu benennen.

So gab es viele Artikel, die beispielsweise nach dem Reichskanzler Otto von Bismarck (1815-1898) benannt waren – auch schon zu seinen Lebzeiten. Es gab den Farbstoff Bismarckbraun, Kriegsschiffe SMS Bismarck und SMS Fürst Bismarck und den bis heute bekannten Bismarckhering. Das alles hat aber nun gar nichts mit der Person selbst zu tun – wenn es auch vielleicht eine gewisse Vorliebe der Person zum Produkt gab. Bismarck soll ja diese bestimmte Art der Heringszubereitung gemocht haben…

Auch König Ludwig II. von Bayern musste seinen Namen für bestimmte Produkte hergeben – er kann sich ja nicht mehr wehren. Es gibt König-Ludwig-Brot, das ja nun gar nichts mit ihm zu tun hat, ebenso, wie den König-Ludwig-Käse. Beim König-Ludwig-Bier steht immerhin die Familie Wittelsbach dahinter: Prinz Luitpold von Bayern, der Urenkel des letzten bayerischen Königs Ludwig III. (1845-1921), ist seit 2001 offizieller Partner der „König Ludwig Brauerei“ in Fürstenfeldbruck. Er wacht über die weltweite Vermarktung des Namens „König Ludwig II.“, kann aber den ganzen Souvenir-Markt (Suppenschüsseln, Tassen, Teller usw.) nicht mehr bremsen.

Ein Produkt fällt jedoch aus der reinen Vermarktungsindustrie, ja der Verkitschung, deutlich heraus:

 

König Ludwig Glace Royale
Die zehn Eissorten "König Ludwig - Glace Royale"

Die zehn Eissorten „König Ludwig – Glace Royale“

 

Der heutige Geschäftsführer der Florida-Eis Manufaktur GmbH in Berlin, Olaf Höhn, hatte die Möglichkeit, in alten handschriftlichen Aufzeichnungen von Ludwig zu recherchieren, wie die Zubereitung seiner Speisen erfolgte und wie die Tischdekoration zusammengestellt wurde. Florida-Eis geht auf die Eis-Hersteller Blotko zurück, die ihr Eis 1927 in Spandau erstmals verkauften. Das 1957 von Konditormeister Freund gegründete Eiscafé „Annelie“ wurde 1984 von Höhn übernommen; seitdem heißt es „Florida-Eiscafé“ und befindet sich heute am U-Bahnhof „Rathaus Spandau“.

Höhn fand heraus: „Es war ihm besonders wichtig, täglich mit seinem Leibkoch dies durchzugehen und aufzuzeichnen. Aus diesen Aufzeichnungen kommt klar heraus, dass Speiseeis in der damaligen Form sehr häufig als Nachtisch gereicht wurde. Aufgrund seiner Stellung konnte er sich bereits Sorten wie Ananas-Eis bereiten lassen“.

Zusammen mit Luitpold von Bayern wurde die Idee, das „historische Eis“ mit einem modernen Verfahren herzustellen, aufgegriffen. „Hier spielte die Qualität die Hauptrolle und somit haben wir diesen Vertrag bekommen“, berichtet Olaf Höhn stolz gegenüber LUDWIGIANA.de.

Eisproduktion nach alter Tradition
Zubereitung mit frischen Zutaten

Ein direkter Bezug auf die damaligen Eis-Sorten kann zwar nicht abgeleitet werden, da die damalige Eiszubereitung nur in zwei einfachen Varianten (Fruchteis – Früchte zusammengerührt mit Kristall-Eis oder in einem kleinen Sole-Kessel (Kristalleis mit Salz vermischt) einfache Milcheissorten) möglich war und die heutige Technologie und der Qualitätsstandard somit nicht annähernd vergleichbar sind. Sowohl der Lizenzgeber als auch der Hersteller haben aber den Anspruch, mit der Premiumqualität den Gaumen des Gourmets Ludwig zu erreichen.

Diese Spezialität ist also nicht nur nach König Ludwig benannt, um mit dem Namen Geschäfte zu machen. Ludwig selbst hätte seine Mahlzeiten, die u. a. sein Erster Mundkoch Johann Rottenhöfer (1806-1872) zubereitete, sicher mit diesem Dessert gekrönt.

Glace Royale verdient seinen Namen wohl zu Recht, wird es doch nach traditioneller Art hergestellt: die Mandeln werden direkt vor ihrer Verarbeitung geröstet, das Obst wird frisch geschnitten und die Bourbon-Vanilleschoten werden per Hand ausgeschabt. Auch die Herstellung mit den traditionellen Eismaschinen tragen zum hochwertigen Geschmack bei.

Inzwischen gibt es zehn Sorten, die sich der französischen und bayerischen Küche annähern: Crème Chocolat Orange, Bayrisch Crème mit feinem Holunder, Duo de Chocolat, Grand Chocolat Noir, Duett von Joghurt und Marille, Crème Vanille, Erlesene Himbeere, Exquisite Mango, Intensive Kirsche und Tarte au Citron.

Erhältlich ist das Eis zurzeit vornehmlich im süddeutschen Raum (Bayern und Baden-Württemberg) sowie in Berlin.

Wer nun nicht zu den Glücklichen zählt, diese anspruchsvolle Süßspeise in seiner Nähe zu finden, kann die Sorten über den Online-Eisshop bestellen: www.koenigludwigeis.de

Berlin, Februar 2015
© Michael Fuchs

Alle Fotos:
© Florida-Eis, Berlin

Ludwig II. und seine Schlösser in historischen Ansichten

Misniks: Schlösser
Christian Misniks: Ludwig II. und seine Schlösser in historischen Ansichten

Ludwig II. und seine Schlösser in historischen Ansichten
Christian Misniks
Linderbichl Verlag, Oberammergau, 2014
ISBN 978-3-934883-15-4
104 Seiten, 11,50 EUR

Christian Misniks ist ein ausgewiesener Kenner von Schloss Linderhof, arbeitet er doch seit über 26 Jahren als Kastellan auf Schloss Linderhof. Auch sein Vater arbeitete schon im Schloss und lebte im Arbeiterwohngebäude.

Man kann also zu Recht behaupten, dass Misniks das Schloss und seine Geschichte besser kennt, als manch anderer; in vielen Publikationen hat er diese Kenntnisse unter Beweis gestellt (eine Veröffentlichungsliste finden Sie weiter unten). Weniger den Texten, als den historischen Ansichten widmet sich sein neuestes Buch. In diesem „Bilderbuch“ hat Misniks 125 Ansichten aus der Zeit Ludwig II. (1845-1886) zusammengetragen, die sich aus der „Farbenpracht der Gegenwartsfotografie“ abheben sollen.

Mit nur wenigen erläuternden Texten lädt der Autor dazu ein, aus „dem Detailreichtum der damals verwendeten Techniken wie dem Lichtdruck oder dem handkolorierten Abzug von Schwarz-Weiß-Glasplatten“ Neues zu entdecken. Die zum Teil großformatig abgebildeten Bilder sind dabei in den Text eingebettet und mit Infos und Zitaten (in grünen Kästchen) garniert.

Nach einer Einführung in „Ludwigs Leben“, vom „blassen Jüngling“ mit großem „Tatendrang“ bis zum „Schwanengesang“, Ludwigs Tod, taucht der Leser ein in die drei bekannten Schlösser des Königs: Linderhof, Neuschwanstein und Herrenchiemsee bis zum Königshaus am Schachen. Dem Linderhof schließen sich ein Rundgang durch den Park und die darin befindlichen Bauten, wie dem Venustempel, der Maurische Kiosk und die Venusgrotte sowie das Marokkanische Haus an. Dieses findet sich heute, wie die Hundinghütte und die Einsiedelei, im Schlosspark von Linderhof, wobei die beiden letztgenannten Gebäude nicht mehr im Original vorhanden sind. Die Abbildungen zeigen natürlich die echten Bauten in ihrer alten Umgebung.

Wie alle „großen“ Schlösser ist auch Linderhof nicht fertiggestellt worden: hier wurde das Schlafzimmer – nach der Fertigstellung – komplett ausgebaut, der Raum vergrößert und neu gestaltet; Misniks zeigt hier (Seite 24/25) beide Schlafzimmer.

Auch Neuschwanstein wurde mehrfach verändert und auch hier sind zahlreiche Räume (bis heute) nicht fertig gestellt worden. Einige Räume wurden nach Ludwigs Tod noch ergänzt; wie z. B. der Thronsaal, der noch einen Kronleuchter bekam. Misniks zeigt hier (Seite 49) die Version, die Ludwig noch gesehen hat und auch einen Entwurf vom Thron, der noch aufgestellt werden sollte. Seltene Bilder zeigen die Räume im heute nicht mehr öffentlich zugänglichen „Thorbau“.

Herrenchiemsee findet man heute nur noch als „Rumpf“ – den hufeisenförmigen Bau um den Innenhof. Misniks zeigt das Schloss mit dem bereits im Rohbau fertigen Seitenflügel und die ebenfalls heute nicht öffentlich zugänglichen privaten Räume. Sehr schön ist die Gegenüberstellung der prunkvoll ausgestatteten Räume in farbigen Ansichten mit den schwarz-weiß Bildern, so dass man sich die Farbe dazu vorstellen kann. Bei Bildern wie dem des Arbeitszimmers (Seite 88) gewinnt man einen Eindruck, wie die Räume zu Ludwigs Lebzeiten ausgesehen haben werden: Staffeleien mit Gemälden von geplanten Bauten, Bühnenbildern usw., die sich Ludwig aufstellen lassen ließ, um sich ein visuelles Gefühl verschaffen zu können.

Die abschließend aufgeführte Literatur lädt zum Nachlesen und Vertiefen ein, wobei hier die Angaben von Verlag und Erscheinungsjahr hilfreich für eine Recherche, z. B. im Antiquariat, gewesen wäre.

Das Büchlein, das Misniks seinem Vater Johann „zur Erinnerung“ widmet und der zum Abschluss auf einer Landmaschine abgebildet ist, ist eine Bereicherung für jede Ludwigiana-Bibliothek und sollte als Ergänzung zu den „in den Bücher- und Andenkenläden (…) mittlerweile Dutzende(n) von Bildheften zu den Schlössern und Biografien des ‚Märchenkönigs'“ stets hinzugezogen werden.

Anmerkung: Derzeit ist das Buch wohl nicht über Amazon bestellbar; es kann aber direkt über den Verlag bezogen werden.

© Michael Fuchs, Januar 2015

Weitere Veröffentlichungen vom Autor:

Herrenchiemsee – Schloss und Park, 2002

Misniks, Christian / Plesse, Jörg
Linderhof – Schloß und Park, 2000

Neuschwanstein – Ritterburg und Märchenschloss, 2002

Romantische Bauwerke des Märchenkönigs – Ludwig II., seine Schlösser, seine Gärten, 2000

Schloss Hohenschwangau, 2005

25. August 2014 – 169. Geburtstag König Ludwig II.

Am Montag jährt sich der Geburtstag des bayerischen Königs Ludwig II. (1845-1864-1886) zum 169. Mal.

Auch in diesem Jahr Anlass für allerlei Festlichkeiten, die es Wert sind, besucht zu werden.

Als Höhepunkt kann man Schloss Linderhof, das Schloss, in dem sich Ludwig am häufigsten aufhielt, bezeichnen. Wie jedes Jahr gibt es wieder die „König-Ludwig-Nacht“:

  • am Vorabend (24.08.) werden die Bergfeuer auf den Gipfeln der Ammergauer Alpen entzündet.
  • am 25.08., um 11 Uhr findet die traditionelle Bergmesse vor dem Königshaus am Schachen statt.
  • von 14 bis 23:30 Uhr kann man an zahlreichen Veranstaltungen teilnehmen, die zum Teil sogar kostenlos angeboten werden.

Das ausführliche Programm ist in diesem Flyer zusammengefasst.

Im Festspielhaus Füssen findet am 06.09. eine „Königsgala“ mit ehemaligen Darstellern des Ludwig-Musicals statt.

Sonderführungen auf der Roseninsel

Roseninsel, blaue Säule (Foto: Michael Fuchs)
Roseninsel, blaue Säule (Foto: Michael Fuchs)

Nachdem die Roseninsel, die sich im Privatbesitz König Ludwig II. von Bayern befand, lange Zeit nicht öffentlich zugänglich war, wurde in den letzten Jahren viel Energie und Geld in die Wiederherstellung der leider recht verkommenen Insel gesteckt.

Einen schönen aktuellen Flyer zur Roseninsel kann man hier bei der Bayerischen Schlösserverwaltung herunterladen.

Seit dem 01. Juni 2014 werden nun wieder spezielle Themenführungen auf der Insel angeboten. Dabei geht es nicht so sehr um das auf der Insel befindliche „Casino“, sondern um Geschichten historischer Rosensorten, die ihr den Namen gaben.

Einen Eindruck vermittelt der Film, den der Bayerische Rundfunk in seiner Mediathek anbietet.

Die Rosenführungen dauern zwischen 30 und 45 Minuten und kosten 3,50 Euro pro Teilnehmer. Anmeldung: Dienstag bis Freitag per Tel. +49 81 57 92 41 62. Auf Anfrage können auch exklusive Rosenführungen für Gruppen ab 10 Personen organisiert werden.

Weitere Informationen zur Roseninsel finden Sie hier:

Casino auf der Roseninsel

Starnberger See – Roseninsel

Die Fähre zur Roseninsel

Wikipedia: Die Roseninsel

Förderkreis Roseninsel

(c) Michael Fuchs, Berlin, Juni 2014